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10.03.16

Wie uns das Lichtspektrum beeinflusst

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- die Sonne macht es uns vor

Die Tatsache, dass sich Lichtfarben in unterschiedlicher Art und Weise auf den menschlichen Organismus auswirken, ist hinlänglich bekannt. Interessant ist es aber, sich das natürliche Vorbild, nämlich das Spektrum des Sonnen lichtes, einmal näher anzuschauen - logische Schlussfolgerungen inklusive.

Wenn sich an einem Sommermorgen die Luftfeuchtigkeit in Form von Tau niederschlägt, enthält die Atmosphäre relativ wenig Wasser und reflektiert dadurch auch nur einen geringen Anteil der blauen Lichtbestandteile zurück ins All - wir werden also von einem blaulastigen Licht geweckt: Der dritte Rezeptor im Auge kann dieses Licht erkennen und in die entscheidenden Signale umwandeln. Die Melatonin-Produktion wird reduziert, Serotonin gewinnt die Oberhand und die Wachphase eingeläutet.

Um die Mittagszeit, wenn das Wasser auf der Erdoberfläche wieder verdunstet und die Luft bis zur Sättigung angereichert ist, wird also ein Teil der blauen Lichtbestandteile reflektiert - das Lichtspektrum ist ausgeglichen. Im Sommer quellen die Wolken auf, das Licht wird fast silbrig - hell, aber nicht mehr so aktivierend, wie es am Morgen der Fall war. Zum Abend hin verändert sich das Spektrum wiederum: Die Rottöne nehmen zu, wenn die Sonne in warmem Orange bis Rot am Horizont versinkt. Die Abnahme der Blautöne im natürlichen Licht lässt die Melatonin-Produktion wieder ansteigen - wir werden müde.

Dieses Spiel im Lichtspektrum hat unseren Organismus geprägt, unser gesamter Hormonhaushalt und Stoffwechsel ist darauf ausgerichtet. Ersetzen wir nun das natürliche Tageslicht durch Kunstlicht, ist es eine Frage der Qualität: Das Licht einer Glühbirne ähnelt nämlich zum Beispiel in seinem Spektrum dem Abendlicht - eine aktivierende Wirkung können wir somit kaum erwarten. Zwingen wir uns unter diesem Licht zur Aktivität, zur Konzentration und zur Leistung, handeln wir gegen unseren Hormonspiegel, der eigentlich auf Ruhephase eingestellt ist - wir benötigen dadurch deutlich mehr Energie, strapazieren aber auch unsere Augen über die Maßen.

Normale Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen wiederum erzeugen ein relativ kaltes Licht, was durch Frequenzspitzen im Blaubereich erreicht wird - das Einläuten der Aktivphase ist inklusive. Wird dieses Licht bis in die Abendstunden genutzt, können Schlafstörungen die Folge sein, denn der Melatonin-Spiegel ist zu niedrig, um zur Ruhe zu kommen. Ein ausgeglichenes Verhältnis weisen die Vollspektrumlampen auf, die sich am natürlichen Lichtspektrum orientieren - zum Abend hin sollten aber auch sie abgeschaltet werden.